Die andere Seite des Burnout
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Die Antwort scheinen wir meist schon zu kennen, wenn wir jemanden nach seinem Befinden fragen: Stress, ausgebrannt sein, müde. Was aber, wenn es nicht genug zu tun gibt und Sie ihre Zeit absitzen müssen?
Meinen Sie, so etwas gibt es nicht?
Sie könnten Recht haben. Angesichts des wieder steigenden Wirtschaftswachstums und der Überforderung vieler Arbeitnehmer, die nach Entlassungen, Aufgaben anderer Kollegen übernehmen müssen, scheint dies unwahrscheinlich.
Wussten Sie, dass auch eine Unterforderung müde macht?
Wer nicht ausgelastet ist und vor allem so tun muss, als würde er arbeiten, aus Angst seine Stellung zu verlieren, hat ähnliche Symptome wie beim Burnout-Syndrom.
Wer würde schon zugeben, dass sein Job ihn langweilt?
Die Mehrheit der Deutschen identifiziert sich gar nicht oder nur wenig mit ihrer Arbeit.
Es wird überwiegend Dienst nach Vorschrift gemacht. So sieht es zumindest in der Dienstleistungsbranche bei Banken und Versicherungen z. B. aus.
Oft passiert es, dass Kollegen interessante Projekte an sich reissen, für die anderen bleibt wenig ausser langweiliger Routinearbeit.
Hinzu kommt noch, dass viele auch in den falschen Jobs arbeiten, schliesslich ist man froh, überhaupt beschäftigt zu sein.
Kennen Sie Boreout?
Es ist das Gegenstück von Burnout und könnte mit „Ausgelangweiltsein“ übersetzt werden.
Die Wortschöpfer Philippe Rothlin und Peter Werder zeigen in ihrem Buch „Diagnose Boreout“ auf, dass es viele Menschen gibt, die sich langweilen und stundenlang nichts tun.
Die Betroffenen sind unzufrieden, fühlen sich schlecht und gereizt, schliesslich will man ja arbeiten.
Ödet Sie Ihr Job an?
Wenn Sie viel Privates während ihrer Arbeitszeit erledigen, sich nicht wirklich für ihren Job interessieren oder sogar unglücklich dabei sind, sollten Sie sich das Fragen.
Bei chronischer Langeweile sollte man Gründe suchen und für Abhilfe sorgen.
Vielleicht ist es Zeit, die Abteilung zu wechseln oder gar den Betrieb, sich selbständig zu machen oder noch mal die Schulbank zu drücken.