Farbentherapie
Bereits in alter Zeit nutzten Ärzte und Heilkundige die Farben als Therapiemittel. In alten heilkundlichen Schriften vieler Kulturen werden sie erwähnt.
In der chinesischen Volksmedizin wurden Erkrankte mit gelber Farbe bestrichen, wenn sie Darmbeschwerden hatten.
Violette Matten sollten Epileptiker helfen und wer an Scharlach erkrankt war, wurde in rote Tücher gewickelt.
Auch in der Ayurveda-Tradition, der alten indischen Medizin, werden Farben verwendet.
Heilkräftiges Wasser wird hier mit Hilfe farbigem Glas durch das Sonnenlicht energetisiert.
Ähnliche Praktiken soll es auch im alten Griechenland und in Ägypten gegeben haben.
In der abendländischen Medizin erfahren wir erst durch Plinius Secundus, einem römischen Schriftsteller, etwas über die Kraft der Farben.
Die Farbtherapie ist noch heute etwas sehr Umstrittenes. Obgleich auch Goethe sich mit der Wirkung der Farben beschäftigte.
Er veröffentlichte 1810 sein Buch „Die Farbenlehre“, in dem er dieses Thema ausgiebig behandelt. Die Farbentherapie durchlebte seitdem ein auf und ab in westlichen Kreisen, da sie wissenschaftlich nicht fundiert ist.
Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurde sie sehr populär durch den Astrologen Oskar Ganser, der in seinem Buch eine Verbindung der inneren Organe zu bestimmten Planeten und Tierkreiszeichen aufzeigt, mittels bestimmter Farben.
1950 war es wieder soweit und die Farbentherapie lebte wieder auf durch die Persönlichkeitstests des Schweizer Psychologen Max Lüscher.
Der Farbentherapie liegt die Idee zu Grunde, dass unterschiedliche Farben, unterschiedliche Wirkungen auf uns haben.
Das die meisten Menschen dieser Grundaussage zustimmen, ist vielleicht der Grund, warum die Farbentherapie nicht ganz abgelehnt wird, ihr aber auch nicht ganz zugestimmt wird.
Was es schwierig macht, das auch Behandlungserfolge sehr umstritten oder nicht eindeutig sind, dass es vorkommt, dass verschiedene Therapeuten, die Wirkungen einer Farbe verschieden deuten.
Auch die Vorstellung, dass die Farbe Rot Stoffwechselstörungen behandelt und die Farbe Blau uns bei neurologischen Problemen hilft, ist schon schwerer zu akzeptieren.
Und auch an der Aussage, dass die Haut in der Lage sei, Farbschwingungen aufzunehmen und diesen Effekt ins Körperinnere weiterzuleiten, knabbert so mancher.
Sicher ist, dass Farben uns beeinflussen, sie geben uns Ruhe oder sie aktivieren uns. Wir spüren dass, wenn wir Räume betreten, wir haben Lieblingspullis in bestimmten Farben, die wir nach „Lust und Laune“ tragen.
Inwiefern die Wirkung der Farben aber ganz tief in unser Inneres heilend eindringt, konnte noch nicht bewiesen werden. Einen Effekt haben sie mit Sicherheit, der uns jetzt schon gut tut.