Was macht uns dick?
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Essen Dicke zu viel und bewegen sich zu wenig. Ist das nicht zu einfach?
Die Menschheit wird immer dicker und bereits Kleinkinder sind schon stark gefährdet. Die Rechnung, dass dicke Menschen zu viel essen und sich zu wenig bewegen, ist nicht vollständig. Denn es gibt noch weitere Dickmacher, die häufig nicht beachtet werden. Dazu zählen Schlafmangel, Medikamente, Stress, eine entsprechende Darmflora und Chemikalien.
Wie können uns Chemikalien dick machen?
Eine internationale Wissenschaftlergruppe hat eine Stellungnahme zu Chemikalien als „metabole Disruptoren“ – Stoffwechselstörern abgegeben.
Sie führen vermutlich zu mehr und grösseren Fettzellen, sie beeinflussen die Darmflora, verändern die hormonelle Steuerung von Appetit und Sättigung, greifen in Prozesse der Bauchspeicheldrüse und der Leber ein und wirken nicht zuletzt auf Gehirnprozesse, die die Essensaufnahme und den Energiehaushalt steuern.
Die Stoffwechselstörer, so die Wissenschaftler, programmieren den menschlichen Organismus auf Übergewicht. Wer so gepolt wird, nimmt schneller zu und hat beim Abnehmen grosse Probleme.
Wie funktioniert die Umprogrammierung?
Es gibt bestimmte Phasen, die den Menschen empfänglicher für die Umprogrammierung durch die chemischen Substanzen machen. Dazu zählen vor allem die Zeit als Ungeborenes im Mutterleib, die frühe Kindheit und vermutlich ebenfalls die Pubertät.
Die Substanzen sollen bei Frauen und Männern unterschiedlich wirken. Auch wirken sich die Chemikalien bei nachfolgenden Kindern und Enkeln aus.
Welche Substanzen sind das konkret?
Noch kann keine endgültige Zahl genannt werden, denn es sind zu viele Substanzen. Deshalb wird aktuell an einem schnellen Testverfahren gearbeitet. Einige der bereits untersuchten Substanzen sind mittlerweile verboten wie das Insektizid DDT oder PCE, das vor allem als Weichmacher verwendet wurde. Doch auch andere Substanzen stehen im Verdacht wie Chemikalien für Pfannenbeschichtungen, Möbelpolituren oder Imprägniermittel.
Was kann gegen die Stoffwechselstörer getan werden?
Zur Bekämpfung muss die Industrie in die Pflicht genommen werden. Wie die Aufnahme vorgebeugt werden kann wie durch biologisch angebautes Gemüse, ist ebenso wenig geklärt, wie die das Mass der beeinflussten Gewichtszunahme.
Die Studie wurde im Fachblatt „Environmental Health veröffentlicht:
http://ehjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12940-015-0042-7