Sport schwächt das Immunsystem?
Ist doch etwas dran am Sprichwort „Sport ist Mord“? Wann schadet Sport unserem Immunsystem?
Sportverweigerer behaupten oft, dass Sport Mord ist. Und sicherlich gibt es immer wieder Fälle, wo Sport schadet, wenn der Sporttreibende überfordert wird.
Es können Ungeübte sein, die plötzlich, noch dazu im fortgeschrittenen Alter, mit übertriebenen Trainingseinheiten beginnen. Es gibt auch die sogenannten Weekend-Warriors, die nur am Wochenende Zeit für eine sportliche Betätigung haben und die dann oft übertreiben.
Auch der eigene Anspruch und Ehrgeiz kann dazu führen, dass Sport mehr schadet und ebenso das Immunsystem lahmlegt, statt es anzuregen.
Warum kann Sport das Immunsystem lahmlegen?
So wie wir unseren Körper durch Sport trainieren, regen wir auch unser Immunsystem dadurch an, denn es wird als Belastung empfunden. Dann wird die körpereigene Abwehr aktiviert und beispielsweise Leukozyten, die weissen Blutkörperchen erhöht. Nach dem Training sinken sie wieder – Übung beendet.
Diese Übungseinheiten dienen als Prävention. Kommt es zu einer Infektion, dann ist das Immunsystem bereit, denn nicht nur die Bildung der Leukozyten wird trainiert sondern auch die allgemeine Funktionsweise des körpereigenen Abwehrsystems.
Wenn zu stark, sei es zu oft und stets an der obersten Belastungsgrenze trainiert wird, kommt es nicht zu diesen Trainingseffekt. Das Immunsystem wird lahmgelegt. Das kann auch passieren, wenn mit einer Grippe trainiert wird, dann wenn das eigene Abwehrsystem bereits gefordert ist.
Studien zeigen, dass ein erschöpfendes Training den positiven Effekt von Sport umkehren kann. Kommt zum körperlichen Stress auch noch psychischer Druck hinzu, wie der eigene Ehrgeiz oder auch Leistungsdruck als Profisportler, dann wird dieser Effekt noch erhöht.
Wann belaste ich das Immunsystem durch Sport?
Diese Antwort ist sehr individuell. Es kommt darauf an, wie trainiert der Sporttreibende ist. Entsprechend muss die Dauer und Intensität der Belastung darauf abgestimmt werden.
So muss jeder seine körperlichen Grenzen erkennen, wenn er Sport treiben möchte, um sein Immunsystem zu stärken. Was für den einen ein flotter Spaziergang ist, kann für den anderen bereits ein Jogginglauf sein.
Eine Orientierungshilfe können die Herzschläge pro Minute beim Sport sein. Zwischen 110 – 140 Herzschläge pro Minute gelten als moderate Herzfrequenz beim Sport und fördern das Immunsystem. Wer sich unsicher ist, sollte sich nicht scheuen, sich an einen Trainer zu wenden, wenn er mit Sport sein Immunsystem stärken möchte.