Wann schwächelt das Gehirn?
Wie kann die geistige Leistungsfähigkeit erhalten bleiben? Alzheimer und andere Demenzerkrankungen treten immer mehr in den Vordergrund angesichts der Tatsache, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. Noch können Demenzerkrankungeen nicht geheilt werden. Um die Krankheit jedoch zu verstehen und ggf. vorzubeugen müssen mögliche Ursachen und der Beginn erforscht werden.
Immerhin gibt es derzeit rund 1,3 Millionen Demenzkranke. Die Zahl der Erkrankten könnte sich bis zum Jahr 2050 noch verdoppeln.
Eine britisch-französische Langzeitstudie brachte nun neue Erkenntnisse. Die Forscher wollten herausfinden, wie sich die verschiedenen kognitiven Fähigkeiten zwischen dem 45. und 75. Lebensjahr verändern. In einem Untersuchungszeitraum von zehn Jahren nahmen die Probanden dreimal an Tests teil, in denen die Sprachkompetenz und das Denkvermögen anhand von Rechenaufgaben und Logikfragen geprüft wurden.
Die Studie zeigte dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns schon sehr viel eher abnimmt als immer angenommen. Im Alter nimmt die Gehirnleistung jedoch schneller ab.
Welche Aussagen können die Forscher anhand der Studie treffen?
Die Studie unterstützt die These, dass die Demenz das Ende eines langen Prozesses von ca. 20 bis 30 Jahren oder mehr darstellt. Da sich auch durch andere Studien zeigt, dass sich die Denkleistung von Betroffenen bereits mehrere Jahre vor dem Ausbruch von Alzheimer spürbar verändert, können Menschen mit höherem Demenzrisiko eher erkannt werden. Betroffene können eher und gezielter gegensteuern.
Kann Alzheimer vorgebeugt werden?
Der Lebensstil im mittleren Lebensalter beeinflusst das Demenzrisiko. Studien weisen darauf hin, dass Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte den geistigen Verfall fördern.
Durch eine gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung könnte die Altersvergesslichkeit vorgebeugt werden, ob sie sich jedoch stoppen lässt, ist unbekannt. Andere Wissenschaftler halten die Demenz jedoch für eine normale Alterserscheinung. Interessant ist, dass Einigkeit darüber herrscht, dass das, was unserem Herzen gut tut, auch für unser Gehirn gut ist.
Die gesamte Studie ist nachzulesen im British Medical Journal.