Wie Sie dem Gen-Food ein Schnippchen schlagen
Immer mehr Menschen lehnen gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Wie gehen Sie auf Nummer sicher?
Gen-Food bedeutet nicht nur viereckige Gurken, knallig rote, hübsch anzusehende Tomaten oder Riesen-Pfirsiche? Es kann auch ein sogenanntes optimiertes Saatgut oder eine insektenresistente Pflanze sein.
Umfragen zeigen, dass Verbraucher nicht genau im Klaren sind, was mit Gentechnik alles verändert werden kann und wo die Manipulation beginnt.
Nur eines wurde bei einer jüngst gefertigten Forsa-Umfrage klar: Gentechnik wird grösstenteils abgelehnt. In Deutschland sind 78 Prozent gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel.
Das erste gentechnisch veränderte Nahrungsmittel
Beim ersten gentechnisch veränderten Nahrungsmittel handelte es sich um die Flavr-Savr-Tomate.
Die 1994 patentierte Tomate wurde so verändert, dass sie als Anti-Matsch-Tomate auch nach längerer Lager- oder Transportzeit noch fest und ohne Dellen war.
Doch die Tomate verschwand bald wieder aus dem Gemüsesortiment der Supermärkte, da sie von den Konsumenten abgelehnt wurde.
Anbau trotz Ablehnung?
Obgleich die meisten Menschen weltweit Gen-Food ablehnen, wachsen immer mehr gentechnisch veränderte Lebensmittel. Vor allem veränderter Soja, Mais oder Raps wird angebaut.
So landet das veränderte Nahrungsmittel als Futter in Futtertrögen von Mastvieh und nicht direkt auf dem Verbraucherteller. Doch wie wirkt sich das veränderte Viehfutter auf Fleisch, Milch oder Eier aus?
Was spricht für die Gentechnik?
Gentechnisch veränderte Pflanzen können beispielsweise resistent gegen Unkrautvernichtungsmittel gemacht werden.
So können Pestizide versprüht werden, die alles bis auf die Pflanze vernichten. Manipulierte Pflanzen können aber auch selbst Giftstoffe produzieren.
Gentecniker tüfteln bereits seit langem an einem Reis, der reichhaltiger an Beta-Carotin und Eisen sein soll.
Durch die Gentechnik, so die Befürworter der Gentechnik, werden Pflanzen produktiver und Nahrungsmittel angereichert. So kann angeblich der Welthunger in den Griff bekommen werden, Pflanzen könnten Dürren, Schädlingen und Krankheiten trotzen.
Was spricht gegen die Gentechnik?
Bei der Gentechnik handelt es sich um unnatürliche, manipulierte Prozesse. So etwas kann nicht gut sein.
Skeptiker sehen in der Gentechnik nicht das Allheilmittel. Selbst bei resistenten Pflanzen wurde noch nicht die Bodenqualität verbessert, was ebenfalls eine Ursache für Dürre und Hunger ist.
In Kombination mit genmanipulierten Pflanzen wird die Verwendung von Pestiziden erhöht, was der Umwelt schadet.
Zudem sind die Auswirkungen der Pestizide auf die genmanipulierten Pflanzen wie auch die Wirkung dieser selbst, noch nicht ausreichend erforscht.
Es fehlen Langzeitstudien. Und, könnte das Bienensterben nicht auch im Zusammenhang mit der Gentechnik stehen?
Um das Problem des Welthungers zu lösen gibt es eine sicherer Alternative.
Bereits im Jahr 2008 legte der Weltwirtschaftrat ein Konzept für ökologische Landwirtschaft vor. Neun Milliarden Menschen könnten damit ernährt werden!
Wie aber können Sie im Supermarktregal Gen-Food erkennen?
Seit 2008 ist in Deutschland Gentechnik verboten, dennoch kommt man mit genmanipulierten Lebensmitteln durch beispielsweise 35 Millionen Tonnen Sojarohstoffe aus Südamerika oder Amerika in Berührung.
Gen-Befürworter sehen das Prüfverfahren für ausreichend, Gen-Food-Kritiker sehen das Verfahren als nicht unabhängig.
Durch die Kennzeichnungspflicht in Deutschland sind gentechnisch veränderte Produkte aus Soja, Mais und Raps meist auf der Rückseite, im Kleingedruckten deklariert. Milch und Milchprodukte, Fleisch und Eier von Tieren, die mit genmanipulierten Futter gefüttert wurden, sind jedoch nicht gekennzeichnet. Gleiches gilt für gentechnisch veränderte Zusatzstoffe.
Viele Produzenten, die auf Gentechnik verzichten, kennzeichnen ihre Produkte entsprechend, manche tragen ein „Ohne-Gentechnik-Siegel“. Biologische Produkte sind auf jeden Fall immer gentechnikfrei!