Rund um die Distel
Ein Plädoyer für die Distel. Disteln werden sofort mit Stacheln assoziiert. Zu Recht, denn alle zu den Disteln gehörenden Gattungen haben stachelige Blumenköpfe. Auch an Stengel und Blättern sind sie mehr oder weniger mit Stacheln besetzt.
Damit gelten Disteln als unangenehmes Unkraut und das bereits seit grauer Urzeit.
In der Bibel stand die Distel bereits als Sinnbild für die Mühsal.
Viele Disteln wachsen dort, wo der Mensch das Land urbar gemacht hat.
Wird das Land vernachlässigt, dann nehmen die Disteln überhand.
Wie nützlich sind Disteln?
Doch bei all den lästigen Dornen der Disteln wissen auch viele von ihren verborgenen Schätzen.
Bestimmte Distelarten dienen als gutes Viehfutter für Esel, Schweine und Gänse.
Aus dem Samen der Ackerwegdistel wird Vogelsamen gewonnen, aus der Asche aller Distelarten wird feinste, weisses Glas hergestellt und aus den Samen wird für die Malerei ein sehr wertvolles Öl gewonnen.
Zuletzt werden Disteln auch zur Käseherstellung verwendet.
Haben Disteln Heilwirkungen?
Bei der wilden Artischocke haben portugiesische Wissenschaftler nun Wirkstoffe entdeckt, die die Ausbreitung von Tumorzellen zweier sehr seltener aber tödlich verlaufendender Krebsarten in der Brust und in der Leber blockieren könnten.
Erste Tests sind sehr vielversprechend.
Auch sonst sind Disteln in der Volksmedizin nicht unbekannt.
Am bekanntesten dürfte die Mariendistel mit ihrer Leber schützenden und Galle anregenden Wirkung sein. Weniger bekannt ist die Bitterdistel auch Benediktendistel genannt, die ebenfalls auf den Verdauungsapparat wirkt.
Auch die Artischocke hat Heilwirkungen. Zu allererst ist sie jedoch als Delikatesse bekannt.
Artischocke, die essbare Distel
Die Artischocke unterstützt besonders die Fettverdauung und wirkt positiv auf Leber und Galle. Sie ist bei Feinschmeckern beliebt und das Geniessen der Artischocke ist das Gegenteil zum heutigen Fast-Food.
Übrigens sollen auch junge, zarte Distelknospen, in Butter gedünstet oder in Essig eingelegt eine Delikatesse sein.