Was ist der Totensonntag und wann feiern wir ihn?
Der Totensonntag wird auch Ewigkeitssonntag genannt. In beiden Namen zeigen sich die tieferen Bedeutungen und Gedanken zu diesem Tag. Volkstrauertag 2019 / Volkstrauertag 2020 / Volkstrauertag 2021 / Volkstrauertag 2022
Wann ist Totensonntag?
Der Totensonntag wird am letzten Sonntag vor der Adventszeit gefeiert.
Volkstrauertag 2019 17. November
Volkstrauertag 2020 15. November
Volkstrauertag 2021 14. November
Volkstrauertag 2022 13. November
Volkstrauertag 2023 19. November
Volkstrauertag 2024 17. November
Der Totensonntag geht auf regionale Gedenktage für Verstorbene zurück.
Im Jahre 1816 führte König Friedrich Wilhelm III. den Totensonntag in Erinnerung an die Befreiungskriege gegen Napoleon als „Feiertag zum Gedächtnis der Verstorbenen“ im damaligen Preussen ein.
Er bestimmte, den letzten Sonntag im Kirchenjahr als Totensonntag.
Das ist kein Widerspruch zum heutigen Totensonntag, da das Kirchenjahr mit dem 1. Adventssonntag beginnt. Der Totensonntag wurde jedoch von Theologen auch abgelehnt.
Warum ist der Totensonntag in der evangelischen Kirche umstritten?
Kritische Theologen verbanden mit dem Totensonntag auch immer wieder einen unerwünschten, heidnischen Ahnenkult.
Gibt es in vielen Kulturen einen Ahnenkult?
Da aber der Bibel Totengedenktage und Ahnenkult im weitesten Sinne fremd sind, wird und wurde der Totensonntag oft von Theologen abgelehnt. Es wird auch angenommen, dass es in der Urgemeinde keinen Ahnenkult gab.
Der Abt Odilo von Cluny, im heutigen Frankreich, führte im Jahre 998 n. Chr. Eine Gedächtnisfeier für die Verstorbenen seiner Kloster ein.
Die Gedächtnisfeier wurde auf den 2. November gelegt und verbreitete sich rasch. Noch heute wird der 2. November im katholischen Kirchenjahr als Allerseelen begangen.
Einige Theologen fanden es auch unpassend das Kirchenjahr mit einem Totengedenktag abzuschliessen. So wird der Totensonntag in den evangelischen Kirchen oft als Ewigkeitssonntag oder Fest des Jüngsten Tages bezeichnet. Er soll den Aspekt der hoffnungslosen Trauer zu einem hoffnungsvollen Trost verwandeln.
Was ist der Totensonntag?
Trotz fehlenden Ahnenkultes wird in der Bibel die Trauer um die Verstorbenen behandelt.
Es werden Trauergesten und eine Trauerzeit erwähnt. Ein wichtiger Trauerbrauch war die Totenklage.
Die frühen Christen übernahmen einige jüdische aber auch griechisch-römische Trauersitten.
Das Geschrei der Klageweiber wurde jedoch beim christlichen Begräbnis durch Gebete und vor allem durch Psalmen ersetzt.
Heute besuchen am Totensonntag viele Menschen die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen.
Der ganze November gilt mit all seinen Gedenktagen an die Verstorbenen als Monat der Erinnerung und der Trauer.
Was hat es mit der Bezeichnung Ewigkeitssonntag auf sich?
Mit der Bezeichnung des Ewigkeitssontags wurde versucht den Gedanken der christlichen Auferstehung einzubringen.
Der Totensonntag wurde als solcher nur in Verbindung mit Trauer und Abschied gebracht, dass unser Leben zeitlich begrenzt ist und es ein letztes Mal und ein „Zuspät“ gibt.
Die Bezeichnung Ewigkeitssonntag soll auf das ewige Leben in der Gegenwart Gottes und auf die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod hinweisen.
Damit begeben wir uns vom Alten Testament der Bibel in das Neue Testament, von der Begrenzung in eine Unendlichkeit und vom Diesseits in eine Ewigkeit.